>22Stadtführung_Ett6c

Klasse 6c: Stadtführung durch Ettenheim

Wir, die Klasse 6c, hatten das Glück, dass unsere Geschichtslehrerin mit uns eine Stadtführung machen wollte und sie schon die richtige Person dafür kannte – Frau Oelhoff (Stadtführerin).

Also liefen wir wissbegierig los in die Ettenheimer Innenstadt, wo Frau Oelhoff schon auf uns wartete. Als Erstes erzählte sie uns von unserem Stadtgründer Etto, der Bischoff von Straßburg. Ihr müsst nämlich wissen, dass Ettenheim erst 1803 badisch wurde, zuvor war es straßburgisch. Dann erzählte sie uns vom dreißigjährigen Krieg, in dem Ettenheim fast komplett zerstört wurde. Die Kirche, der wohl größte Stolz von Ettenheim, war sehr beschädigt. Nach dem Krieg sammelten Bürger/-innen Geld zum Wiederaufbau der Stadt und das half auch. Aber die Kirche konnte nicht durch das gesammelte Geld finanziert werden deswegen beschlossen die reichen Gerber, der Stadt, die Kirche wieder aufzubauen. Dafür sollte ihr Patron aber in der Kirche geweiht werden. Als die Französische Revolution 1789 begann, flüchtete der damalige Bischoff von Straßburg nach Ettenheim in den Palais Rohan (beim Rathaus). Dort starb der letzte Bischoff von Straßburg mit dem Namen Rohan. Zur selben Zeit kamen immer mehr jüdische Familien nach Deutschland. Aber Juden hatten nicht das gleiche Recht wie andere Menschen. Doch das änderte sich 1803, mit dem „badisch werden“ der Stadt hatten Juden das gleiche Recht, wie allen anderen auch. Deshalb ließen sich viele Juden in Ettenheim nieder. 1881 bekamen sie sogar ihre eigene Synagoge. Doch der Frieden hielt nicht lange, denn 1938 kam am 9. November, der Befehl alle Judenhäuser zu vernichten – die sogenannte „Reichskristallnacht“. Sehr viele jüdische Häuser wurden zerstört. Alle, die flüchten konnten, flüchteten nach Frankreich, Amerika oder England. Nur sechs alte, jüdische Menschen blieben in Ettenheim und wurden dann getötet.

Früher als Frau Oelhoff noch jung war, war sie oft in Israel und dachte es wäre witzig, wenn sie „die Ettenheimer Juden“ treffen würde. Wie es der Zufall wollte, tat sie das auch tatsächlich und eine Jüdin gab ihr noch mehr Adressen von anderen „Ettenheimer Juden“. Als sie wieder in Ettenheim war, beantragte sie, dass alle Juden nach Ettenheim eingeladen wurden. Die Einladungen wurden verschickt und von den jüdischen Familien auch angenommen. Als alle geladenen Gäste da waren, wurde gefeiert!

Das muss ein schönes Wiedersehen gewesen sein.

Wie ihr seht ist die Ettenheimer Geschichte von einigen Zufällen geprägt...


Geschrieben von Marius Agostini 6c

Leenen