„Ich liebe das französische Essen!“ - „Wir fahren jedes Jahr an den Atlantik in Urlaub!“ - „Ich liebe die Sprache!“ - so oder so ähnliche Sätze waren in der pickepackevollen Alten Halle zu hören – keine Spur von den Animositäten, wie sie über Jahrhunderte zwischen Deutschen und Franzosen ausgetauscht wurden – dafür aber eine fast selbst verständlich gewordene Freundschaft. Dass diese Freundschaft heute so selbstverständlich erscheint, verdanken wir Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, die am 22.Januar 1963 im Elysée-Palast den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag unterzeichneten. Das 60-jährige Jubiläum dieses Vertrags nahm die Französisch – Fachschaft zum Anlass, die gesamte Schüler*innenschaft in die Alte Halle zu einer Feier am 07.02.2023 einzuladen.
Eingerahmt durch musikalische Beiträge der Bläserklasse, führten Julie Wassenberg und Luise Born durch ein buntes Programm:
Nathalie Soula-Wassenberg erinnerte in ihrer bewegenden, einführenden Ansprache an die Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen. Franziska Kretschmer illustrierte dies anhand der Freundschaft zwischen Claude Soula und Karl – Heinz Babczinski, die in den 60er Jahren entstand und bis heute andauert. Felix Göttler und Karl Reichwein, die beide durch längere Frankreichaufenthalte geprägt wurden, spielten sich unterhaltsam die anekdotischen Bälle zu und prüften gängige Klischees auf ihren Wahrheitsgehalt. Gegen Ende konnten sämtliche Schülerinnen und Schüler in einem Frankreich – Quiz ihre landeskundlichen, sprachlichen und historischen Kenntnisse unter Beweis stellen. Den bewegenden Abschluss bildeten Lilli Neumann und Alina Zimmermann, die begleitet von Bertram Hensle „Göttingen“ von Barbara sangen, DEN Chanson schlechthin über die deutsch-französische Freundschaft.
Was für ein schöner Zufall, dass auch die französische Austauschgruppe aus Thionville (Lorraine) zugegen war und die Veranstaltung mit teilweise entwaffnend offenherzigen Statements auf Deutsch bereicherte („Ich muss Deutsch lernen“). Es wird nicht die einzige Austauschgruppe in diesem Schuljahr bleiben: Insgesamt vier deutsch – französische Austauschprogramme werden am Gymnasium Ettenheim in diesem Schuljahr angeboten!
Es bleibt zu hoffen, dass Veranstaltungen wie diese dazu beitragen, die deutsch – französische Freundschaft in Zeiten, in denen der „moteur franco-allemand“ etwas zu stottern scheint, wachzuhalten. Zumindest die französische Kulinarik hatte am Gymnasium Ettenheim eine eindrucksvolle Anziehungskraft: Vor dem Crêpes-Mobil, das auf dem Pausenhof ab der 2. Stunde die hungrigen Schüler*innen mit Teigfladen versorgte, bildete sich jedenfalls bis in den Nachmittag hinein eine lange Schlange.
