>SEL-Chor>2006 Puccini

2006: Puccini - Messa di Gloria

  

Ettenheimer Stadtanzeiger vom 26.10.2006
Bilder: Sandra Decoux-Kone, Joachim Weber

Zusammenspiel gelang perfekt

Geistlichen Musikgenuss in der Ringsheimer Kirche boten der sel-Chor und die Freiburger Orchestergesellschaft vor über 400 begeisterten Zuhörern

RINGSHEIM. Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptista bot den barocken Rahmen für ein gemeinsames Konzert des Ettenheimer SEL-Chors mit dem Ensemble der Freiburger Orchestergesellschaft. So viel Raum die Kirche auch bietet, nur wenige Bänke blieben am Sonntag unbesetzt, denn weit mehr als 400 Besucher ließen sich das erstklassige Musikereignis nicht entgehen. Am Vorabend war das Konzert bereits in der Freiburger evangelischen Friedenskirche aufgeführt worden.
Auch in Ringsheim eröffnete das Orchester unter der Leitung von Martin Rupp mit dem Preludio Sinfonico von Giacomo Puccini. Der berühmte italienische Opernkomponist, ursprünglich ausgebildet, um in vierter Generation die Posten eines städtischen Musikdirektors und Domorganisten im toskanischen Lucca zu übernehmen, hat das außergewöhnliche Stück mit einprägsamer Melodik, vielen Orchesterfarben und groß angelegten Steigerungen bereits mit 18 Jahren geschrieben.
Es folgte mit "Vier ernsten Gesängen" ein Spätwerk von Johannes Brahms, orchestriert und von Detlef Glanzert mit Vor-, Zwischen- und Nachspielen versehen. Mit Bassbariton Rainer Pachner trug ein Sänger von hohem Rang die von Brahms selbst ausgewählten Bibeltexte über den Tod, aber auch über die Liebe, ausdrucksstark vor. Auch das Orchester wurde seinem guten Ruf mehr als gerecht.
Schließlich schlug die große Stunde für den SEL-Chor des Ettenheimer Gymnasiums. Mit 22 Jahren hatte Puccini ein "Missa die Gloria" komponiert, vor italienischer Vitalität und Frische strotzend. Nach dem Kyrie folgte gleich mit dem Gloria das Kernstück des Werks, jubilierend, kraftvoll, mit einem uneingeschränkt überzeugenden 70-köpfigen SEL-Chor. Unter der Leitung von Eberhard Gleichauf meisterte er auch schwierige Passagen bravourös.
Als weiterer Solist von internationalem Rang glänzte neben Pachner der Freiburger Tenor Thomas Gleichauf; trotz weniger gemeinsamer Proben. Auch beim Sanctus und Benedictus und beim abschließenden Agnus Dei war das Zusammenspiel von Chor, Orchester und Solisten perfekt und professionell Das Publikum erfreute sich einer reifen, überzeugenden Gesamtleistung mit großem Einfühlungsvermögen auf handwerklich hohem Niveau. So sparten denn die Zuhörer auch nicht mit lang anhaltendem Beifall, erhoben sich gar zum Dank für den außergewöhnlichen Kunstgenuss.

Aus dem Werk ist folgende CD entstanden:

   
Schaller