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Badische Zeitung vom 07.07.2008
Text: Stefan Merkle Bilder: Joachim Weber
ETTENHEIM. Lange anhaltender Beifall dankte dem Dirigenten Eberhard Gleichauf, dem Schüler-Eltern-Lehrer-Chor (SEL-Chor) und der Arbeitsgemeinschaft Stimmbildung des Städtischen Gymnasiums sowie dem Orchester aus Ettenheimer Musikern für die Gestaltung des Konzerts am Samstagabend im Foyer der Schule, bei welchem Werke von Antonio Ludo Vivaldi und Johann Sebastian Bach gespielt wurden.
Die Ouvertüre war instrumental: Antonio Vivaldis Konzert für vier Soloviolinen und Orchester in h-Moll. Vivaldi beschritt zunächst einen klerikalen Lebensweg, der ihn in das Amt des Kaplans der venezianischen Kirche Maria della Pieta führte, wo er im der Kirche angeschlossenen Waisenhaus Violinenunterricht gab - sein Vater war professioneller Violinespieler gewesen. Später lies er seine Priester- zugunsten der Musikerkarriere ruhen.
Doch hier ist die Wurzel seines Hangs zur Violinen- und Sakralmusik zu finden, für die dieses Konzert ein wohlklingendes Beispiel ist. Es ist kein Quartett, sondern jedem der vier Solisten wird Raum gegeben, seine Solostelle individuell zu interpretieren.
Und hierfür hatte Musiklehrer Gleichauf Meister und Meisterinnen dieses Instrumentes gewinnen können: Antonio Pellegrini, Primarius des Pellegrini-Quartetts, Simone Hillenbrand, Geigenlehrerin und Geigenbauerin aus Ettenheim, sowie die Geigenlehrerinnen Hilke Polley und Uschi Kopp. Es war ein Genuss, den einzelnen Spielweisen dieser Könner zu lauschen. Das Publikum war sogar so begeistert, dass es nicht an sich halten konnte und zwischen den Sätzen euphorisch applaudierte, was von den Musikern mit einem leicht irritierten Lächeln gedankt wurde.
Uschi Kopp, seit mehr als 20 Jahren Musiklehrerin am Städtischen Gymnasium, trug maßgeblich dazu bei, dass den SEL-Chor bei seinem Konzert in diesem Jahr ein großartiges Orchester begleitete. Sie war beteiligt an der Entstehung des "Ettenheimer Consorts", eines Ensembles aus Profimusikern und versierten Laien aus Ettenheim und Umgebung, das einen Großteil des Orchesters bildete. Mit dabei auch Urte Lucht: Die Dozentin für Cembalo an den Musikhochschulen Basel und Karlsruhe spielte gemeinsam mit Antonio Pellegrini Bachs Sonate in A-Dur für Violine und Cembalo auf der Geige. Beide Musiker zeigten Liebe zum Detail und freudige Verspieltheit, so dass jeder der vier Sätze ein Hörgenuss war. Ein Wohlklang auch das Cembalo, das der Schmieheimer . Gitarrenlehrer Ernst Scholz gebaut hat, der mit einer imposanten Laute ebenfalls bei dem Konzert mitwirkte.
Das Orchester spielte virtuos und oft gut harmonisierend, während der Chor stimmgewaltig mit viel Herz "Dixit Dominus" in D-Dur und das Gloria in D-Dur von Antonio Vivaldi sang. Die sakralen Texte wurden hervorragend artikuliert und akzentuiert. Etwa im fünften Teil von Dixit Dominus, in welchem der Chor nach sanftem Beginn regelrecht explodierte und den Zuhörer in den Stuhl presste - einfach fesselnd. Einige Teile der beiden Werke wurden auch gekonnt solo vorgetragen. Die Soli wurden gesungen von Chormitgliedern und Mitgliedern der Stimmbildungs-AG: Desiree Beck, Sarah Danzeisen, Ann-Sophie Götz, Bouchra Mossmann, Leanna Muth, JasNopper, Franz-Josef Henninger, Franz Jäger, Martin Obergföll, Siegfried Roth, Thomas Roese und Christian Vogt.
Somit war das Konzert nicht nur Unterhaltung auf hohem Niveau, sondern zeigte auch, dass am Städtischen Gymnasium musikalisch hervorragend gearbeitet wird und es für die Schüler ein vielfältiges Angebot gibt, sich musikalisch auszuleben.
